Unser Sohn Luk ist fasziniert von Michel Blazys bepflanzten Turnschuhen, die er zu einer überdimensionierten blumigen Schuhwand gestaltet hat.
Mit Lea zusammen hat er Freude an der interaktiven Installation von David Medalla. An einer meterlangen hängenden Stoffbahn pinnen, nähen oder stecken die Besucher etwas persönliches aus ihrem Besitz. Wir überlegen hin und her, das Matchbox Auto ist zu schwer aber auch unentbehrlich und somit wird es eine Visitenkarte. Welche haben wir leider vergessen.
Paul fesselt Edith Dekyndts Performance „One and thousand Nights“. Ein Mann, der in einem abgedunkelten Raum, unter einem Lichtkegel, ein Staubteppich zurecht fegt.
Dieser Arbeit muss so bedacht nachgegangen werden, regelrecht akribisch meditativ, ansonsten füllt eine immense Staubwolke den Raum.
Zudem begeistert Paul das fein gewobene und begehbare Tippizelt aus Baumwollstreifen, gennant „Der heilige Platz“, gestaltet von Ernesto Neto.
Er sitzt zufrieden lächelnd darin wie später in mehreren zentralasiatischen Jurten.
Lea verweilt lange im ungarischen Pavillon der unter dem Titel „Peace on Earth“ steht. Farbe, Licht und Lebendigkeit entspringt dem Haus mitten im Grünen.
Im Gegensatz dazu steht das geniale Werk des Künstlers Gal Weinstein, die „Postapokalyptische Landschaft“. Vermodert und aufgequollen erschaudert der israelische Pavillon die Sinne nachdrücklich.
Neben den Kunstwerken sind die Besucher absolut sehenswert. Aus aller Herren Länder kommen Menschen zusammen, manche selbst ein Kunstwerk, um die Kunst der Welt zu bestaunen. Eine blühende weltumspannende Atmosphäre.
Wir lassen uns treiben, wir schauen, wir erfassen, wir erspüren, wir ertasten, wir bestaunen, wir fühlen, wir erschrecken, wir wachsen, wie gruseln uns, wir lachen, wir fokussieren, wir lernen, wir beobachten, wir empfinden, wir fühlen uns bewegt.
Da wir Italien gut kennen, belassen wir es diesmal mit dem Norden, den wir punktiert unter die Lupe nehmen.