FÜNF MINUTEN AUF EINEN CHAI MIT THERES
„Ich bin offen für die Geschichten von all den interessanten Menschen, die man antrifft,“ antwortet sie auf die Frage was ich als Fremde in einem Land bin? Wahrlich das ist Theres. Wenn man mit ihr durch die Länder zieht spürt man in jedem Augenblick ihre Liebe zu Mensch und Kultur. Mit dem öffnen ihrer LKW Luke schwatzt sie frei auf russisch, englisch oder italienisch mit den Einheimischen und zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht.
Wir treffen uns das erste Mal flüchtig in Georgien. Es folgen noch einige weitere innige Reiseerlebnisse und der Beginn einer kostbaren Freundschaft.
Was bedeutet für dich autark reisen?
Dort zu stehen, wo es mir gefällt, ohne Angst zu haben, dass morgen das Wasser oder das Essen aus geht.
Was gibt dir Reisen?
Freiheit und das Gefühl, am Leben teilzuhaben, weil ich aktiv mein Leben selber gestalte und immer wieder Entscheidungen treffe.
Gibt es eine wichtige Regel in deinem rollenden Zuhause?
Ab und zu mal putzen, es soll gemütlich sein und es soll auf die Bedürfnisse von allen eingegangen werden.
Wie beginnst du deinen Morgen und verabschiedest dich in die Nacht?
Morgens werde ich von den strahlenden Augen von meinem kleinen Mann geweckt und abends gibt’s ein Bussi an den kleinen und grossen Mann.
Mein fahrbarer Untersatz ….?
War bis vor kurzem ein grosser, gelber Lkw, unser Haus für die letzten paar Jahre.
Snack auf der Vorderbank/oder im Gepäck?
Immer was da, damit alle bei Laune gehalten werden. Am liebsten kirgisische Erdnüsse und tadschikische getrocknete Aprikosen und ab und zu ein Eis.
Wer reiste?
Unsere Familie, Papa, Mama und der kleine Mann.
Wohin seid ihr gereist?
Wir haben die letzten 4 Jahren auf dem Weg durch Südosteuropa nach Georgien bis in die Mongolei und wieder zurück verbracht.
Wichtigstes Tool/Beiwerk/Teil?
Meine Nähmaschine.
Gewitztheiten aus anderen Ländern?
Einfach mal drauf los und nicht zu viel studieren. Lösungen gibt’s immer irgendwie oder sonst kommt sicher jemand vorbei, der einem hilft.
Das musst du gelesen haben?
„Die rote Zora“. So habe ich mir früher immer Abenteuer und Freiheit vorgestellt. Es wäre wieder einmal Zeit für das Buch…
Unfassbare Schönheit?
Ruhe, Natur um einen herum und am besten noch ein paar schneebedeckte hohe Berge in Sichtweite.
Größte Hässlichkeit?
Der Abfall, der die schönsten Orte „geschmückt“ hat und die unsichtbare radioaktive Verseuchung von Majak in Russland.
Probiere mal?
Die Welt aus der Sicht eines Kindes zu entdecken.
Wo war deine kälteste Nacht und dein wärmster Tag?
Die kälteste Nacht draussen im Zelt im Skhara Basecamp in Georgien im Winter.
Der wärmste Tag gefühlt in Kasachstan in der Steppe wo wir schon dachten, unser kleiner Mann wird die Hitze schlecht ertragen. Schlussendlich waren es dann aber die Eltern, die sich auf die kühlere Nacht gefreut haben…
Verrate uns, wo man unbedingt gewesen sein muss. GPS Koordinaten wären grossartig?
GPS hatten wir nie an. Aber schöne Orte waren der Sevansee im Sommer in Armenien und Tadschikistan.
Als Fremde in einem Land bin ……?
ich offen für die Geschichten von all den interessanten Menschen, die man antrifft.
Mein Gegenüber darf?
Mich gerne mit etwas Leckerem bekochen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Nie, deshalb ist es am besten Jetzt.
Beachte?
Sei so, wie du willst, dass die Leute mit dir sind.
Chai gibt mir….?
Viele Erinnerung an Jurten in Kirgistan, gemeinsames Sitzen mit Freunden, Getränk zu leckerem Essen in der Stalovaja und wird in Zentralasien schon den Babys gegeben.
Stelle eine Frage an da draußen?
Gibt es etwas, dass du schon immer mal gerne gemacht hättest? Wenn ja, dann mach es einfach, egal was die anderen denken, man hat nur ein Leben. Es muss sich ja nicht um eine Reise handeln, vielleicht möchtest du schon seit langem ein neues Hobby ausprobieren? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, denn der kommt ja bekanntlich sowieso nie. 😉
