Es zieht uns weiter in die Natur, Richtung Westen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz stoßen wir auf ein vermeintlich verlassenes, leeres Freibad mit Wasserquelle. Einheimische erzählen ganz stolz, natürlich in ihrem besten deutsch, von den Heilkräften des Solewassers.
Der Besitzer des anliegenden Restaurants eilt herbei und bietet seinen Rasen als Schlafplatz. Er beschenkt und mit Brot und Obst bevor er sich zurückzieht. Mittlerweile ist es dunkel, die Luft ist schwer und geruchsintensiv durch das Solewasser.
Am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht als die Becken aufgefüllt sind und hunderte Menschen das Bad bevölkern. Wir parken in erster Reihe, vor uns das Schlammbecken, in dem sich stündlich wechselnd, Mann und Frau suhlen und von Kopf bis Fuss fröhlich einschlammen.
Der Parkwächter wünscht einen guten Morgen und ernennt uns zu den heutigen Ehrengästen. Wir sind eingeladen. So etwas abgefahrenes haben wir noch nie erlebt.
Wir befinden uns in einem muslimischen Heilschwimmbad. Eine große Bauplane trennt das männliche vom weiblichen Becken, Kinder hüpfen hin und her, auf der Wiese entspannt man zusammen. Die Eingeschlammten wandern maskiert umher wie am toten Meer in Israel. Es ist zum schreien und wir dürfen dabei sein.
Zum Schluss gibt es hausgemachtes Gulasch und für Paul eine professionelle Massage. Luk freut sich im Wasser zu plantschen und ich geniesse den Schlamm.
Noch Tage später lachen wir über dieses Erlebnis.
Im wahrsten Sinne des Wortes sind wir in einen andere Kultur eingetaucht.