MONTENEGRO, Vier Tage, ein kurzer Abriss

Montenegro, ein Land, dass uns Europäern eher unbekannt ist. Warum? Da die westliche Reisebranche wenig für das Land wirbt, verschlägt es uns eher seltener hierher.

Die Bucht von Kotor

Nachmittags kommen wir in der Bucht von Kotor an. 30 km lang, hat sie eine fjordartige Form und ist umrahmt von kraftvollen schieferfarbenen Bergflanken. Entlang des Weges sehen wir verwunschene Häuschen mit wild bewachsenen Gärten und vielen bunten Blumen. 

Kotor ist eigentlich ein schnuckeliges Hafenstädtchen. Sandfarbene hochgezogene Steinhäuser, verwinkelt angeordnet. Die engen Gassen treffen auf einladende Plätze mit Cafés und Läden. Sternförmig zieht sich die Stadtmauer herum. Kotor liegt zu Füßen des „Heiligen Iwans“, von welchem man einen grandiosen Ausblick auf die Bucht haben soll.


Vor ihr erstreckt sich der Hafenkai, an dem sich täglich die Schiffskolosse durch die Lagune kämpfen, um abertausende Schaulustige auszuspucken. Innerhalb von Minuten gleicht die Stadt einer überlaufenen Fußgängerzone. Man munkelt diese Kreuzfahrtschiffe sollen dort bald verboten werden.

Gegenüberliegend schauen wir auf das ehemalige Luxushotel „Fjord“, welches seit vielen Jahren verlassen am Wasser steht. Übergeblieben ist die von der Natur bewachsene Hülle und die eigene Vorstellungskraft wie es einst florierte. Eine surreale Kulisse. 
Die Einheimischen nutzen den Pier des Baus als Badestrand. Jung und Alt trifft sich dort auf ein Sonnenbad, ein Bier oder geniesst einfach den herrlichen Ausblick auf die Bucht.

Montenegros Kunst

Nebenan entdecken wir das Dukley Art Center. Ein altes lichtdurchflutetes Quartier, umfunktioniert zu einer einzigartigen Galerie. Montenegrinische und auch russische Künstler, die sich mit dem Land auseinandersetzen, lassen hier temporär ihre Kunstwerke entstehen und stellen sie vor. 

Eine freundliche Mitarbeiterin freut sich über unseren Besuch und erzählt ein wenig über die Werke und das sprudelnde Kunstkollektiv.

Schlafende Hotels

Inspiriert machen wir uns am nächsten Tag auf. Weiter die Küste entlang fallen uns unzählige Rohbauten, bis hin zu ganzen Geisterstädten ins Auge. Schon fast trostlos säumen sie die schroffe Küstenregion.

Viel Grund und Boden kaufen damals russische Investoren um das Land fremdenverkehrsfähig zu machen. Unmengen an Hotels, Resorts, sogar ganze Feriendörfer zieht man in Windeseile hoch. Doch mangels nachhaltiger Tourismusentwicklung verspekulieren sich viele der Anleger und nur ein Bruchteil wird langfristig betrieben, verlassen bleibt der Rest.

Montenegro, danke für das kurze Intermezzo.

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LIEBE GRÜSSE AUS DER FERNE

LEA und PAUL